Capitals im Semifinale out – 5:7 gegen Linz im siebenten Spiel

24.03.2010 10:41 Uhr

Die Vienna Capitals sind im Halbfinale ausgeschieden. Nach einem 5:7 (3:3, 0:2, 2:2) im siebenten und entscheidenden Spiel gegen Liwest Black Wings Linz mussten sich die Capitals mit einem Gesamtscore von 3:4 geschlagen geben. Das Spiel war symptomatisch für die gesamte Serie: Die Capitals begannen stark, gingen in Führung, schienen auf dem besten Weg ins Finale. Doch die Linzer kämpften sich zurück, drehten das Spiel - und schrieben am Ende Geschichte: Noch nie hatte ein österreichisches Team in einer Best-of-Seven-Serie ein 0:3 in ein 4:3 verwandelt. Für die Capitals ist die Saison vorbei. Im Finale treffen die Linzer auf Red Bull Salzburg.

Die Capitals begannen wieder einmal furios, wirkten spritzig, spiel- und zweikampfstark. Die verdiente Führung durch Rafael Rotter, der nach einem Vorstoß die gesamte Abwehr samt Tor umkurvte und zum 1:0 einschoss (4.). Nur zwei Minuten später setzte sich Francis Lemieux schön durch und erhöhte auf 2:0 (6.). Die Wiener kontrollierten Gegner und Scheibe. Doch die Linzer verkürzten durch einen Weitschuss von Schlacher auf 1:2 (10.). Die Gäste wurden stärker, die Situationen vor dem Caps-Tor immer brenzliger,  Matthiasson sorgte für den 2:2-Ausgleich (15.). Und es kam noch schlimmer: Shearer brachte die Gäste mit einem Heber 3:2 in Führung (18.). Doch die Capitals antworteten rasch und glichen durch Rotter zum 3:3 aus (20.). 

Im Mitteldrittel gingen die Linzer durch Leahy erneut in Führung (24.). Die Capitals machten Druck, kamen zu Chancen, doch scheiterten ein ums andere Mal. Viel effizienter die Linzer, die sich die ihnen bietenden Chancen eiskalt verwerteten: Eine 27-sekündige 5:3-Überzahl nutzten die Gäste zur 5:3-Führung durch Matthiasson.

Zu Beginn des dritten Drittels praktisch die Entscheidung: Shearer spielte die komplette Capitals-Abwehr mühelos aus und schoss an Keeper Frederic Cassivi zum 6:3 ein (42.). Danach musste Cassivi das Eis für Rudolf Hummel räumen, der von den Fans sofort gefeiert wurde. Die Capitals mobilisierten noch einmal alle Kräfte, kamen zu Chancen, doch Linz hatte mit Westlund in wichtigen Momenten einen Rückhalt. Nach dem 3:7 durch Grabher Meier (55.) war alles vorbei. Die beiden Treffer von Marcel Rodman (58., 60.) zum 5:7-Endstand waren nur mehr Kosmetik. Die enttäuschten Capitals verabschiedeten sich für diese Saison vom enttäuschten Publikum in der ausverkauften Albert Schulz Halle.

Rafael Rotter war nach dem Spiel natürlich schwer enttäuscht: „Es ist unerklärlich, wie wir wieder eine 2-Tore-Führung aus der Hand geben konnten. Wir haben gekämpft wie Löwen, wir wollten unbedingt ins Finale. Aber wir haben leider auch Fehler gemacht, die Linz eiskalt bestraft hat. Linz ist immer besser geworden, wir konnten nicht mehr zusetzen. Leider haben wir die Serie nicht früher entschieden, die Chancen waren da. Das ganze ist sehr deprimierend und wir haben es glaube ich noch gar nicht richtig realisiert, was da abgegangen ist.“

Headcoach Kein Gaudet fand ebenfalls keine Erklärung für das Scheitern: „Es ist bitter so auszuscheiden. Wir waren eigentlich das bessere Team in der Serie, aber es sollte nicht sein. Kleine Fehler wurden meist mit Gegentoren bestraft. Ich muss dennoch meiner Mannschaft ein großes Kompliment für die Leistung in der gesamten Saison machen. Noch nie habe ich ein Team mit so großem Kampfgeist betreut. Die ganze Saison haben wir trotz der vielen Verletzungen nie aufgegeben, es ist sehr schade für das Team, dass wir so ausscheiden mussten.“

Capitals-Präsident Hans Schmid zog eine durchwegs positive Saisonbilanz: „Schade um die an und für sich hervorragende Saison, dass sie so enden musste. Es hat uns ein bisschen das Glück gefehlt, in den entscheidenden Momenten haben wir kleine Fehler gemacht und in Summe hat es leider nicht gereicht. Dennoch muss ich sagen, dass wir eine sehr gute Saison hingelegt haben, wir haben uns durch Verletzungen nicht beirren lassen und haben dem Publikum gute Spiele geboten. Jetzt heißt es nach vorne schauen und mit den Planungen für die nächste Saison zu beginnen.“

Vienna Capitals – Liwest Black Wings Linz 5:7 (3:3, 0:2, 2:2)
Tore: Rotter (4.,20.), Lemieux (6.), Marcel Rodman (58., 60), bzw. Schlacher (10.), Matthiasson (15., 35./PP1), Shearer (18.,42.), Leahy (24.), Grabher Meier (55.)


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